Antihistaminika

Wie Antihistaminika bei allergischen Beschwerden eingesetzt werden – Wirkweise, Formen und Anwendung

Antihistaminika sind Arzneistoffe, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren. Histamin ist ein Botenstoff des Immunsystems, der unter anderem bei allergischen Reaktionen ausgeschüttet wird. Es ist maßgeblich an Symptomen wie Juckreiz, Schwellung, Hautrötung oder vermehrtem Tränenfluss beteiligt.

Durch die Blockade der Histamin-Rezeptoren können Antihistaminika helfen, diese Reaktionen einzudämmen. In Augentropfen angewendet, zielt der Wirkstoff lokal auf die Bindehaut des Auges und kann so zur Linderung der Beschwerden beitragen.

Faltschachtel Azelastin Micro Labs 0,5 mg/ml Augentropfen - Antiallergikum

Azelastin Micro Labs 0,5 mg/ml Augentropfen – Antiallergikum

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PZN: 15561394

Wirkstoff: Azelastinhydrochlorid

Darreichungsform: Augentropfen

Packungsgröße: 6 ml (N1)

Abgabebestimmung: rezeptfrei, apothekenpflichtig

Faltschachtel Cromo Micro Labs 20mg/ml Augentropfen - Antiallergikum

Cromo Micro Labs 20 mg/ml Augentropfen – Antiallergikum

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PZN: 16821940

Wirkstoff: Natriumcromoglicat

Darreichungsform: Augentropfen

Packungsgröße: 10 ml

Abgabebestimmung: rezeptfrei, apothekenpflichtig

Was ist Histamin und warum spielt es bei Allergien eine Rolle?

Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, der in vielen Zellen des Immunsystems gespeichert ist – zum Beispiel in sogenannten Mastzellen. Bei Kontakt mit bestimmten Auslösern, wie Pollen, Tierhaaren oder Hausstaubmilben, schüttet der Körper Histamin aus. Diese Reaktion ist Teil des natürlichen Abwehrsystems und spielt unter anderem bei Entzündungsprozessen eine Rolle.

Bei Menschen mit einer Allergie reagiert das Immunsystem jedoch überempfindlich auf eigentlich harmlose Substanzen. Das freigesetzte Histamin bindet an spezielle Rezeptoren im Körper und löst dadurch typische allergische Symptome aus. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Juckreiz
  • Rötung der Haut oder Augen
  • Schwellungen (z. B. an den Augenlidern)
  • Niesen und laufende Nase
  • Tränenfluss

Die Beschwerden entstehen nicht durch das Allergen selbst, sondern durch die übermäßige Histaminausschüttung und deren Wirkung im Gewebe.

Welche Arten von Antihistaminika bei Allergie gibt es?

Im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen spielen vor allem die sogenannten H1-Antihistaminika eine Rolle. Sie blockieren Histamin an den H1-Rezeptoren, die für viele typische Allergiesymptome verantwortlich sind.

H1-Antihistaminika werden unter anderem bei allergischer Bindehautentzündung, Heuschnupfen oder Nesselsucht eingesetzt und sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich – beispielsweise als Augentropfen oder Allergietabletten.

Neben den H1-Rezeptoren gibt es weitere Histaminrezeptoren im Körper, und auch die sogenannten H2-, H3 oder H4-Antihistaminika. Diese sind jedoch nicht in allergische Reaktionen eingebunden und können z. B. bei Magenschleimhautentzündungn zum Einsatz kommen.

Cetirizin Micro Labs Antiallergikum

Cetirizin Micro Labs 10 mg Filmtabletten – Antiallergikum

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Wirkstoff: Cetirizindihydrochlorid

Darreichungsform: Filmtabletten

Packungsgröße:
20 Filmtabletten (N1)
50 Filmtabletten (N2)
100 Filmtabletten (N3)

Abgabebestimmung: rezeptfrei, apothekenpflichtig

Faltschachtel Levocetirizin Micro Labs 5mg Filmtabletten - Antiallergikum

Levocetirizin Micro Labs 5 mg Filmtabletten – Antiallergikum

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Wirkstoff: Levocetirizindihydrochlorid

Darreichungsform: Filmtabletten

Packungsgröße:
20 Filmtabletten (N1)
50 Filmtabletten (N2)
100 Filmtabletten (N3)

Abgabebestimmung: rezeptfrei, apothekenpflichtig

Wie wirken Antihistaminika bei Allergien?

Antihistaminika sind Wirkstoffe, die die Effekte von Histamin im Körper abschwächen oder blockieren. Bei allergischen Erkrankungen kommen vor allem sogenannte H1-Antihistaminika zum Einsatz. Sie binden an die H1-Rezeptoren und verhindern so, dass Histamin dort seine Wirkung entfalten kann. Dadurch kann die allergische Reaktion in ihrer Ausprägung gemildert werden.

Typische allergiebedingte Beschwerden wie:

  • Juckende Augen
  • Niesreiz
  • Hautausschläge
  • Rötungen und Schwellungen

können durch die Einnahme oder Anwendung von H1-Antihistaminika deutlich abgeschwächt werden.

Die Wirkung setzt je nach Wirkstoff und Darreichungsform unterschiedlich schnell ein. Während lokal angewendete Präparate wie Augentropfen direkt an der betroffenen Stelle wirken, entfalten oral eingenommene Antihistaminika ihre Wirkung im gesamten Körper.

Topisch oder systemisch – Anwendungsformen von Antihistaminika?

Die Wahl der Anwendungsform richtet sich nach Art und Ausprägung der Beschwerden. Grundsätzlich wird zwischen topischer (örtlicher) und systemischer (den ganzen Körper betreffender) Anwendung unterschieden.

Topische Anwendung
Topische Antihistaminika, wie sie in Augentropfen vorkommen, wirken gezielt am Ort der Beschwerden – etwa auf der Bindehaut. Diese Form der Anwendung minimiert die Belastung des Körpers und senkt somit das Risiko unerwünschter Effekte.

  • Lokale Wirkung an der Augenbindehaut
  • Geringere Belastung des restlichen Körpers
  • Meist gute Verträglichkeit

Systemische Anwendung
Bei der systemischen Anwendung gelangt der Wirkstoff über den Blutkreislauf in den gesamten Organismus – z. B. bei Einnahme von Tabletten. Dabei entfalten systemisch wirkende Antihistaminika ihre Wirkung im gesamten Körper. Sie werden häufig bei stark ausgeprägten allergischen Symptomen eingesetzt, etwa bei Heuschnupfen, Nesselsucht oder allergischem Asthma. Systemische Antihistaminika sind in verschiedenen Wirkstoffklassen erhältlich. Viele dieser Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich – jedoch nicht alle.

  • Anwendung bei ausgedehnten oder systemischen Beschwerden
  • Mögliche Nebenwirkungen wie Müdigkeit – insbesondere bei Wirkstoffen der 1. Generation

Wer unter allergischen Beschwerden leidet, kann sowohl systemisch wirkende Antihistaminika Tabletten als auch lokal anwendbare Augentropfen einsetzen – je nach Art und Schwere der Symptome. Aufgrund ihrer etablierten Anwendung und je nach Ausprägung der Beschwerden können Antihistaminika ein Bestandteil der Allergiebehandlung sein.

Welche Nebenwirkungen können Antihistaminika haben?

Auch wenn viele moderne Antihistaminika gut verträglich sind, kann es zu Nebenwirkungen kommen. Art und Häufigkeit hängen unter anderem vom Wirkstoff, der Dosierung sowie der Anwendungsform ab.

Ein wichtiger Unterschied besteht zwischen Wirkstoffen der 1. und 2. Generation:

  • Antihistaminika der 1. Generation (z. B. Diphenhydramin, Clemastin) können das zentrale Nervensystem beeinflussen. Häufig genannte Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Mundtrockenheit oder Schwindel. Diese Substanzen werden daher heute seltener eingesetzt.
  • Wirkstoffe der 2. Generation (z. B. Cetirizin, Azelastin) gelten als gezielter wirksam und sind in der Regel besser verträglich. Müdigkeit tritt unter diesen Wirkstoffen seltener auf, ist aber nicht vollständig ausgeschlossen.

Auch die Anwendungsform spielt eine Rolle:

  • Bei systemisch angewendeten Präparaten (z. B. Tabletten) sind Nebenwirkungen im gesamten Körper möglich.
  • Topisch angewendete Antihistaminika, wie etwa Augentropfen, wirken lokal und werden meist gut vertragen. Möglich sind jedoch kurzfristige Reizerscheinungen am Auge – etwa Brennen, Rötungen oder ein Fremdkörpergefühl direkt nach der Anwendung.

Moderne Antihistaminika der zweiten Generation wie z. B. Cetirizin verursachen in der Regel weniger Müdigkeit. Dennoch sollten Betroffene die Packungsbeilage sorgfältig lesen und ärztlichen Rat einholen – insbesondere bei der Einnahme weiterer Medikamente oder bei bestehenden Grunderkrankungen.

Unterschied zwischen Antihistaminika und Antiallergika

Die Begriffe Antihistaminika und Antiallergika werden im Sprachgebrauch häufig gleichbedeutend verwendet – auch wenn es sich nicht um vollständig identische Bezeichnungen handelt. Antiallergika ist ein übergeordneter Sammelbegriff für verschiedene Arzneistoffe, die zur Behandlung von Allergien eingesetzt werden. Neben Antihistaminika zählen dazu zum Beispiel auch kortisonhaltige Präparate oder Mastzellstabilisatoren. Antihistaminika sind somit eine Untergruppe der Antiallergika.

Anwendung von Antihistaminika bei verschiedenen Allergien

Antihistaminika werden bei verschiedenen allergischen Erkrankungen eingesetzt, bei denen Histamin eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Symptome spielt. Je nach Beschwerdebild kommen unterschiedliche Anwendungsformen infrage – häufig in Form von Tabletten oder Augentropfen.

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Pollenallergie (Heuschnupfen)

Bei einer Pollenallergie (saisonale allergische Rhinitis) treten typischerweise Symptome wie Niesen, eine laufende Nase, juckende Augen und tränende Augen auf. Hier können systemisch wirkende Antihistaminika in Tablettenform ebenso eingesetzt werden wie lokal wirkende Präparate, etwa Augentropfen bei augenbezogenen Beschwerden.

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Hausstaub- oder Tierhaarallergie

Diese Allergien äußern sich oft durch anhaltende Reizungen der Nasenschleimhaut oder Augen und können das ganze Jahr über Beschwerden verursachen. Je nach Ausprägung können Antihistaminika zur dauerhaften oder situativen Linderung beitragen.

Teilaufnahme von einem Mann mit gerötetem Auge zum Thema: Allergie Symptom gerötete Augen

Allergische Bindehautentzündung

Die allergische Konjunktivitis ist eine häufige Form der Augenallergie und äußert sich durch Rötungen, Juckreiz, Brennen und vermehrten Tränenfluss. Antiallergische Augentropfen wirken hier lokal und gezielt direkt an der Bindehaut und können Beschwerden schnell abschwächen.

Closeup Frau zeigt ihren Hautausschlag an den Unterarmen zum Thema Allergiesymptome der Haut - allergischer Hautausschlag

Nesselsucht (Urtikaria)

Bei der Urtikaria bilden sich quaddelartige Hautausschläge, häufig begleitet von Juckreiz. Systemische Antihistaminika Tabletten sind hier häufig die Mittel der Wahl, da sie den Histamineffekt im gesamten Körper hemmen können.

FAQ – Häufige Fragen zu Antihistaminika

Was sind Antihistaminika?

Antihistaminika sind Wirkstoffe, die die Wirkung des Botenstoffs Histamin im Körper blockieren. Sie werden vor allem zur Linderung von Beschwerden bei allergischen Reaktionen eingesetzt.

Wie schnell wirken Antihistaminika?

Das hängt von der Darreichungsform und dem Wirkstoff ab. Tabletten benötigen in der Regel 30 bis 60 Minuten bis zum Wirkungseintritt. Augentropfen wirken lokal am Auge in der Regel schneller. Genaue Zeitangaben können je nach Präparat variieren.

Gibt es Unterschiede zwischen den Wirkstoffen?

Ja. Antihistaminika der ersten Generation wirken oft zusätzlich beruhigend und können müde machen. Moderne Wirkstoffe der zweiten Generation haben gezieltere Effekte und führen seltener zu zentralen Nebenwirkungen.

Kann ich Antihistaminika langfristig anwenden?

Bei anhaltenden oder saisonalen Allergien kann eine wiederholte oder längerfristige Anwendung erforderlich sein. Die genaue Behandlungsdauer sollte jedoch individuell medizinisch abgeklärt werden.

Helfen Antihistaminika bei allen Allergien?

Antihistaminika helfen bei vielen, aber nicht bei allen allergischen Reaktionen – insbesondere bei solchen, bei denen Histamin eine zentrale Rolle spielt. Bei schweren allergischen Reaktionen (z. B. Anaphylaxie) sind andere Maßnahmen erforderlich.