Ursachen von Allergien:
Warum unser Immunsystem auf harmlose Stoffe reagiert
Wie entstehen Allergien und welche Risikofaktoren spielen dabei eine Rolle?
Allergien zählen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen – in Deutschland sind laut Robert Koch-Institut Millionen Menschen betroffen.1 Doch wie entstehen Allergien eigentlich? Und welche Ursachen von Allergien sind bekannt?
Eine Allergie entsteht, wenn das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt reagiert – sogenannte Allergene. Dazu zählen zum Beispiel Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel. Kommt der Körper mit einem solchen Allergen in Kontakt, stuft das Immunsystem diesen Stoff fälschlicherweise als gefährlich ein und löst eine Abwehrreaktion aus.
Dabei wird unter anderem der Botenstoff Histamin freigesetzt, der für viele typische Symptome verantwortlich ist: Juckreiz, Rötungen, Schwellungen oder tränende Augen sind mögliche Reaktionen. Wie Allergien genau entstehen, lässt sich wissenschaftlich noch nicht vollständig erklären. Klar ist aber: Es gibt verschiedene Ursachen von Allergien, die eine Rolle spielen können – darunter genetische Veranlagung, Umweltfaktoren oder frühkindliche Einflüsse.
Risikofaktor Vererbung
Die genetische Veranlagung spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Allergien. Kinder, deren Eltern allergisch sind, haben ein Risiko von bis zu 70 Prozent, selbst eine Allergie zu entwickeln – insbesondere, wenn beide Elternteile an der gleichen Allergie leiden. Auch wenn nur ein Elternteil betroffen ist, steigt das Risiko bei Kindern im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutlich an. Sind die Eltern nicht von Allergien betroffen, beträgt das Allergierisiko für das Kind Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabunds DAAB zufolge nur 15 Prozent.
Umwelteinflüsse und Lebensstil als Auslöser
Neben der genetischen Disposition gelten Umweltfaktoren als maßgeblich: Luftverschmutzung, Feinstaub, Tabakrauch oder Chemikalien im Haushalt können das Immunsystem reizen und sensibilisieren. Übertriebene Hygiene im frühen Kindesalter (Hygienehypothese) scheint ebenfalls eine Rolle zu spielen: Kinder auf dem Bauernhof entwickeln deutlich seltener Allergien. Durch den Kontakt mit Keimen scheinen sie einen besseren Immunschutz aufbauen zu können. Dagegen kann sich übertriebene Hygiene wie ein übermäßiger Einsatz von Desinfektions- und Reinigungsmitteln begünstigend auf Allergien auswirken. Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Allergien sind Nicht-Stillen, ein westlicher Lebensstil mit industriell verarbeiteten Lebensmitteln sowie Stress. Auch aggressivere Pollen in Städten könnten ein Grund für die Zunahme allergischer Erkrankungen sein. Allergien entstehen also aus einem komplexen Zusammenspiel von Veranlagung, Umwelt und Lebensstil. Wer frühzeitig Risikofaktoren meidet, kann das Allergierisiko unter Umständen senken.

Ursachen von Allergien besser verstehen
Auch wenn die genauen Ursachen von Allergien noch nicht vollständig erforscht sind, lässt sich festhalten: Es handelt sich um ein komplexes Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung und Umwelteinflüssen. Wer weiß, wie Allergien entstehen, kann mögliche Auslöser besser erkennen und gezielter vermeiden. Bei wiederkehrenden Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll – nicht nur zur Diagnose, sondern auch, um passende Behandlungsmöglichkeiten auszuwählen. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der eigenen Allergiegeschichte kann dabei helfen, Symptome nachhaltig zu lindern und Lebensqualität zu verbessern.
1. Robert Koch-Institut (2021): Allergien in Deutschland – Ergebnisse des Gesundheitssurveys KiGGS. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/Allergien.pdf